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Wie wird Print nachhaltig?

In diesem Blogbeitrag beschäftige ich mich mit der Grundfrage, wie wir Designer Print nachhaltiger gestalten können. Dies habe ich in drei Teile aufgeteilt: 1. Das Design 2. Das Papier 3. Das Drucken 

Natürlich gilt hier, es sind alles Beispiele, wie man es nachhaltiger machen könnte. Die Machbarkeit variiert je nach Projekt und Kunden. 

Wie kann ich nachhaltiger designen?

Am Anfang des Printprojektes sollte ich mir die Frage stellen, was ich ganz genau machen will und was brauchen die Endkonsumenten wirklich? Wie soll das Design dann aussehen?

Um das Printprodukt so zu gestalten, dass es im Recycling Prozess so wenig Wasser und Chemikalien benötigt, kann man auf Veredelungen wie Heißfolien oder UV-Lack verzichten. Wenn man eine Veredelung haben möchte, kann man auf eine Prägung zurückgreifen. Der Stempel kann für folgende Projekte behalten oder recycelt werden.
Auch kann man bei Bildern und Designelementen darauf achten, diese nicht in den Verschnitt mit reinzulegen. So kann der Verschnitt ohne großen Aufwand recycelt werden.
Um Druckplatten im Offsetdruck zu sparen, kann man sich überlegen, ob ein Vierfarbdruck (CMYK) nötig ist. So kann es ein interessantes Stilmittel sein, wenn man nur mit zwei Farben gestaltet.
Wenn man ein Buch oder Magazin gestaltet, kann man sich überlegen, welche Bindung man nimmt. Dabei kann man je nach Bindung einiges an Material vermeiden. 

Wie entscheide ich mich für ein Papier?

Die bisher beste Lösung für Papier, das wieder in den Kreislauf mit gelangen soll, ist immer noch Recycling Papier. Am besten mit dem Siegel ‚Blauer Engel’ oder ‚FSC‘. Bei dem Siegel ‚Blauer Engel‘ handelt es sich immer um Recycling Papier und bei dem ‚FSC‘ Siegel gibt es verschiedene Versionen. Eines bestehet auch nur aus Recycling Papier, andere aus einem Gemisch aus Recycling Papier und Holz aus zertifizierten Anbau.
Es gibt aber auch immer mehr andere Papier alternativen wie zB. Gras-, Stein- oder Apfelpapier. Das Problem bei diesen Alternativen ist bisher, dass die Recyclingfähigkeit nicht immer ganz gegeben ist oder wie bei dem Steinpapier gar nicht in den normalen Papiermüll entsorgt werden darf. Da es für den Endkonsumenten aber wie normales Papier aussieht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass es nicht richtig recycelt werden kann, da es schnell falsch entsorgt wird und den recycling Prozess stört. Dazu benötigen auch sie Frischholzfasern.
Papieralternativen sind per se nichts Schlechtes. Nach meiner persönlichen Meinung machen sie bei Printprodukten bisher nur Sinn, die eher seltener weggeschmissen werden wie Bücher, Fotoalben oder Ähnliches. 

Die Wahl der richtigen Druckerei

Bei der Wahl der Druckerei kann man viel CO2 einsparen, indem man eine Druckerei in der Nähe wählt, um lange Transportwege zu vermeiden. Auch kann man bei der Druckerei genauer hinschauen. Einige Druckereien in Deutschland nutzen für den Strom eigene Solarenergie. Oder auch die Farben der Druckereien variieren. So nutzen einige vegane Farben auf der Basis von Pflanzenöl. Bei Klebebindungen ist es am besten, wenn man veganen Kleber nutzt, da der normal benutzte Kleber oft Kasein (Magermilch) beinhaltet.
Mit der richtigen Absprache im Voraus, kann man Fehldrucke vermeiden. Kläre auch im Voraus ab, wie groß die Printauflage wirklich sein muss. Oft werden grade Visitenkarten zu Tausenden gedruckt und nach ein paar Jahren weggeschmissen, weil diese nicht mehr passend sind und nie gebraucht wurden in der Menge.
Und erst zum Schluss, wenn wir versucht haben, unser Printprodukt so nachhaltig wie möglich zu gestalten, können wir uns überlegen, ob die CO2-Emmissionen kompensiert werden sollen. 

Ich hoffe, ich konnte euch einige Anregungen zum nachhaltigeren Printprodukt geben.
Hast du eine Meinung dazu oder was hinzuzufügen? Dann schreib mir gerne an hej@meer-studio.de eine Mail. 

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